kratzbaum selber bauen

Kratzbaum selber bauen – einfache DIY Anleitung mit Tipps

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4. Juli 2025

Du liebst Deine Katze und willst ihr einen Kratzbaum bieten, der nicht nur funktional ist, sondern auch zu Deinem Zuhause passt? Du hast keine Lust auf die 08/15-Modelle aus dem Tierhandel, die entweder wackeln, nach Presspappe riechen oder sich kaum in Dein Wohnzimmer integrieren lassen? Dann bist Du nicht allein – und genau deshalb zeige ich Dir heute, wie Du einen Kratzbaum selber bauen kannst, der individuell, stabil und katzenlogisch durchdacht ist.


Warum überhaupt einen Kratzbaum selber bauen?

Ganz ehrlich: Katzen sind eigen. Sie wissen ganz genau, was sie wollen – und was nicht. Ich habe schon einige Kratzbäume gekauft, die meine Fellnasen komplett ignoriert haben. Entweder war die Liegefläche zu klein, das Sisal zu billig oder das ganze Ding zu instabil. Selbst hochwertige Modelle sind oft ein Kompromiss zwischen Funktionalität und Optik.

Wenn Du einen Kratzbaum selbst baust, bestimmst Du alles selbst:

  • Höhe und Stabilität
  • Materialqualität
  • Design und Platzierung
  • Individuelle Bedürfnisse Deiner Katze(n)

Ob für eine gemütliche Einzelkatze oder ein aktives Trio – Du kannst genau das umsetzen, was bei Dir zu Hause wirklich gebraucht wird.


Planung: Beobachte Deine Katze – sie zeigt Dir den Weg

Bevor Du zum Werkzeug greifst, solltest Du Dir ein paar Tage Zeit nehmen, um Deine Katze bewusst zu beobachten. Wo hält sie sich am liebsten auf? Mag sie es hoch und versteckt, oder liegt sie lieber offen und mitten im Raum? Springt sie gern, oder klettert sie lieber vorsichtig Stufe für Stufe?

Auch das Alter und die Gesundheit spielen eine Rolle. Ältere Katzen brauchen eher breite Rampen oder niedrige Etagen, während junge Wildfänge meterhoch springen wollen. Ich hab zum Beispiel für meine Seniorin eine bequeme, niedrige Lösung mit extra viel Polster gebaut – daneben tobt sich mein Kater auf drei Ebenen aus, inklusive Hängematte.

Mach Dir Notizen. Skizziere grob. Und frag Dich selbst: Wo würde ich als Katze am liebsten chillen oder kratzen?


Materialien: Diese Bauteile brauchst Du

Ein Kratzbaum besteht im Grunde aus wenigen, aber entscheidenden Elementen: ein stabiler Unterbau, senkrechte Stämme zum Kratzen, horizontale Ebenen zum Liegen oder Klettern – und das Ganze bitte katzensicher verschraubt.

Hier die wichtigsten Materialien – aber bevor Du die Liste bekommst, noch ein kurzer Hinweis: Du musst kein Profi-Heimwerker sein. Die meisten Teile bekommst Du im Baumarkt zugeschnitten, und mit Akkuschrauber und Säge kommst Du gut zurecht. Nimm Dir einfach Zeit, und arbeite lieber in Ruhe als schnell.

Diese Materialien brauchst Du:

  • Holzplatten (Multiplex oder Siebdruck) für Bodenplatte und Liegeflächen
  • Holzbalken oder Rundhölzer als Stämme (z. B. Ø 8–12 cm)
  • Sisalseil (8–10 mm Durchmesser, unbedenklich, naturbelassen)
  • Winkel, Schrauben, Dübel zur Befestigung
  • Teppichreste, Polster, Fleece oder Kissen für Liegeflächen
  • Optional: Baumstämme, Äste oder Korkröhren für eine natürliche Optik

Die Auswahl hängt auch davon ab, ob Dein Kratzbaum eher rustikal (z. B. mit echten Ästen) oder modern (z. B. mit klaren MDF-Platten) wirken soll. Wichtig ist vor allem: alles muss stabil, splitterfrei und katzenfreundlich sein.


Bauweise: So setzt Du Deinen Kratzbaum Schritt für Schritt um

Wenn Du alles beisammen hast, geht’s ans Eingemachte. Ich empfehle Dir, mit einer einfachen Konstruktion zu starten – zum Beispiel mit einer stabilen Bodenplatte, einem oder zwei Sisalstämmen und ein paar Liegeflächen.

1. Die Basis – Bodenplatte montieren
Wähle eine massive Holzplatte, mindestens 2 cm dick. Je größer Deine Katze (oder je wilder ihre Spielweise), desto schwerer sollte die Platte sein. Verschraube von unten Winkel, an denen Du später die Stämme befestigst. Wenn Du magst, kannst Du die Platte mit Filz oder Teppich bespannen.

2. Stämme vorbereiten und mit Sisal umwickeln
Die senkrechten Elemente sind der Kratzbereich. Bohre oben und unten mittig ein Loch, verschraube sie fest mit Boden und Etage. Wickel das Sisalseil eng und stramm herum, am besten mit Heißkleber fixiert. Lass keine Lücken – sonst rutscht es später.

3. Liegeflächen und Ebenen anbringen
Die Etagen kannst Du direkt auf den Stämmen befestigen – oder mit Winkeln seitlich montieren, wenn Du versetzte Flächen willst. Denk an eine bequeme Einstiegshöhe. Jede Fläche kannst Du mit Stoff beziehen oder ein Kissen drauflegen. Achte darauf, dass nichts rutscht.

4. Zusatz-Extras – je nach Katze
Eine Hängematte? Eine Röhre? Ein Versteck? Du kannst kreativ werden – aber immer mit Blick auf das, was Deine Katze wirklich nutzt. Meine Kater ignorieren jede Höhle, aber lieben erhöhte Liegeflächen mit Aussicht. Also hab ich lieber dort investiert.


Sicherheit geht vor – bitte unterschätze nichts

Katzen können überraschend viel Gewicht auf kleinem Raum ausüben. Wenn sie sich mit Anlauf auf eine Fläche werfen oder beim Kratzen die ganze Konstruktion rütteln, darf nichts wackeln oder kippen. Teste alles, bevor Du Deine Katze auf den Baum lässt. Lieber zu viel als zu wenig verschrauben. Und falls Du mit Dübeln an der Wand arbeitest: verwende passende Größen für Dein Mauerwerk.

Auch wichtig: Vermeide giftige Lacke, Lösungsmittel oder scharfkantige Schrauben. Katzen schlecken oft an Materialien, besonders wenn sie neu sind. Naturbelassene, unbehandelte Materialien sind fast immer die beste Wahl.


Tipps aus der Praxis – das würde ich heute anders machen

Ich hab mittlerweile drei Kratzbäume selbst gebaut – und dabei einiges gelernt. Hier ein paar Erfahrungen, die Dir vielleicht helfen:

  • Nie zu schmal bauen. Katzen wollen sich beim Kratzen richtig lang machen. Lieber 70 cm als 40 cm Höhe pro Stamm.
  • Stoff mit Klett befestigen. Dann kannst Du ihn leicht waschen, ohne die Fläche komplett zu demontieren.
  • Wandbefestigungen machen alles stabiler. Gerade bei hohen Konstruktionen hilft ein Winkel an der Wand extrem.
  • Katzen lieben Aussicht. Wenn Du die Möglichkeit hast: Bau eine Fläche in Fensternähe oder mit Blick in den Garten.
  • Mach’s erweiterbar. Denk modular. Wenn Du mal was ergänzen willst, musst Du nicht von vorn anfangen.

Alternative zum Selberbauen: Der Amazon Basics Kratzbaum

Wenn du keine Zeit oder Lust hast, selbst Hand anzulegen, ist der mittelgroße Kratzbaum von Amazon Basics eine praktische Alternative. Dieses Modell bietet deiner Katze eine stabile Kratz- und Spielmöglichkeit mit einem einzelnen Stamm aus Jute-Fasern und einem baumelnden Spielzeug, das sich bei Bedarf austauschen lässt. Die robuste Bodenplatte sorgt für festen Stand – auch bei wilden Klettereinlagen.

Besonders angenehm: Die natürlichen Farbtöne passen sich dezent an deine Einrichtung an, ohne wie ein Fremdkörper im Raum zu wirken. Gleichzeitig schützt der Kratzbaum Möbel, Vorhänge und Teppiche vor ungewolltem Krallen-Einsatz. Durch die kompakte Bauweise eignet er sich gut für kleinere Räume oder als Ergänzung zu einem größeren Kletterpark.

Amazon Basics Mittelgroßer Katzen-Kratzbaum, 40.01 x 40.01 x 80.01 cm, Grau*
  • Katzen-Kratzbaum mit einzelnem Stamm und austauschbarem…
  • Stabile Basis verhindert ein Umkippen des Baumes

Wenn du also lieber auf ein bewährtes Fertigmodell setzen willst, das funktional und unaufdringlich ist, kannst du mit dem Amazon Basics Kratzbaum nichts falsch machen.


FAQ: Häufige Fragen zum Kratzbaum-Bau

Wie viel kostet es, einen Kratzbaum selbst zu bauen?
Das hängt vom Material ab. Ein einfacher Kratzbaum mit 2–3 Ebenen kostet etwa 30–70 Euro. Wenn Du hochwertige Naturmaterialien nutzt, kann es auch mehr werden – aber Du bekommst dafür auch viel mehr Qualität als beim Kaufmodell.

Braucht jede Katze einen Kratzbaum?
Nicht unbedingt – aber eine Kratzmöglichkeit ist Pflicht. Wenn Du keinen klassischen Kratzbaum willst, kannst Du auch eine Kratzwand, ein Brett oder eine natürliche Astkonstruktion bauen. Hauptsache: Deine Katze kann sich ausleben.

Wie lange dauert der Bau?
Für einen einfachen Aufbau brauchst Du mit Vorbereitung und Montage etwa 3–4 Stunden. Wenn Du Zuschnitt und Vorbohrungen im Baumarkt erledigst, geht’s schneller. Wichtig ist: Nimm Dir Zeit für stabile Verbindungen und saubere Verarbeitung.


Checkliste: So gehst Du beim Kratzbaum-Bau am besten vor

Diese Punkte helfen Dir bei der Umsetzung. Geh sie ruhig der Reihe nach durch, bevor Du loslegst:

  1. Katze beobachten: Wie verhält sie sich, wo schläft sie gern, wie bewegt sie sich?
  2. Planung machen: Skizze anfertigen, Maße notieren, Platz im Raum ausmessen.
  3. Materialliste schreiben: Holz, Sisal, Schrauben, Stoff etc. besorgen.
  4. Werkzeug checken: Akkuschrauber, Säge, Zollstock, Bohrer, Kleber.
  5. Bodenplatte bauen: groß und schwer genug, mit Anti-Rutsch-Unterseite.
  6. Stämme zuschneiden und umwickeln: sauber arbeiten, Sisal gut fixieren.
  7. Etagen montieren: Einstiegshöhen bedenken, Fläche sicher befestigen.
  8. Testlauf machen: alles auf Stabilität prüfen, ggf. an Wand fixieren.
  9. Feinschliff & Stoffe: Bezüge anbringen, Kissen festkletten oder tackern.
  10. Katze einziehen lassen: am besten mit Leckerlis und Geduld.

Ein selbstgebauter Kratzbaum ist mehr als nur ein Möbelstück. Er ist ein Ausdruck Deiner Fürsorge, Deiner Kreativität – und vor allem ein Geschenk an Deine Katze. Wenn Du einmal siehst, wie sie sich reckt, rollt, versteckt oder stolz ganz oben thront, weißt Du, dass sich jede Schraube gelohnt hat.

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Hey, ich bin Andreas.
Ich lebe seit vielen Jahren mit Katzen zusammen und habe Miaunauten gegründet, um meine Erfahrung und Begeisterung mit dir zu teilen. Hier erfährst du, wie du deine Katze besser verstehst, welche Produkte wirklich sinnvoll sind – und wie du den Alltag mit deiner Samtpfote noch schöner machst.